2020

2020 · 29. Dezember 2020
Der Leser, der mit dem „Logbuch des Phantastonauten“ einigermaßen vertraut ist, wird nur mäßig überrascht sein über die Tatsache, dass mein jüngster Spaziergang im Nördlichen Wald nicht ganz ereignislos verlief. Bekanntlich ist es so, dass der gemeine Waldspaziergänger beim Betreten des Waldes seine Alltagswelt mit dorthin bringt. Sie legt sich um ihn herum wie eine Glocke und verhindert so auf wirkungsvolle Weise die Wahrnehmung der Anderen Wirklichkeit. Schade eigentlich, aber...
2020 · 27. November 2020
Einige meiner Leser fragen sich sicherlich, hat ein Phantastonaut eigentlich auch Hobbys, wie z.B. das gute, alte Briefmarkensammeln? Nun ja, selbstverständlich habe ich ein Hobby, es nennt sich Dämonenkunde und ist im Prinzip etwas Ähnliches, wie das Beobachten von Vögeln, welches von vielen Naturfreunden praktiziert wird. Die Dämonenkunde indes weist im Vergleich dazu einige Besonderheiten auf, wie wir gleich sehen werden und ist die ideale Ergänzung zu meiner wissenschaftlichen...
2020 · 08. November 2020
Dass das Leben als Phantastonaut nicht einfach ist, erwähnte ich sicherlich schon an anderer Stelle. Und auch bei den Ereignissen, die sich in der letzten Woche zutrugen, ging es um bedeutend ernstere Dinge als Blümchenpflücken auf der Einhornwiese. Das Einzige, was den Schrecken des nun folgenden Berichtes ein wenig abmildert, ist die Tatsache, dass das alles selbstverständlich nur im Reich der Phantasie stattgefunden hat. Alternative Fakten gibt es in Märchen glücklicherweise auch nicht...
2020 · 12. Oktober 2020
Lichtatmen Alles in mir schrie nach Flucht und Weglaufen, aber wohin? In verzweifelter Hast schaute ich mich um und entdeckte links neben mir in der Dunkelheit einen noch dunkleren Fleck: ein Durchgang in der Wand. Sofort kroch ich hindurch und fand mich in einem weiteren Gang wieder, durch den ich mich im Dunkeln entlang tastete. Vor mir schimmerte es grau und nach wenigen Metern erreichte ich das Ende des Ganges.
2020 · 24. September 2020
B-Zombies Wenn man als Phantastonaut Wert darauflegt, dass ein kurzer Gang in den Keller zwecks Nahrungsbeschaffung nicht zu einer Reise ohne Wiederkehr wird, sollte man dabei einige einfache Sicherheitsvorkehrungen beachten. Regel Nr. 1: keine unnötigen Aufenthalte oder Verzögerungen, vor allem nicht irgendwo stehenbleiben und vor sich hinträumen. Diese eherne Regel meines Gewerbes hatte ich leider an diesem Tag aus irgendwelchen Gründen sträflich vernachlässigt und an statt die Dose mit...
2020 · 04. September 2020
Es gibt eine bestimmte Art von Geschichten, manchmal sind es sogar ganze Bücher, bei denen der Leser das Gefühl hat, dass darin einfach nichts passiert. Und sobald ich beim Lesen den Verdacht habe, dass es sich um eine solche Geschichte handeln könnte, steige ich für gewöhnlich aus und schieße den Vogel in die Ecke. Nun, das was ich im Folgenden erzählen werde, ist eine solche Geschichte, also empfehle ich denjenigen, die auf Handlung oder gar Action warten, einfach nicht weiterzulesen.
2020 · 20. August 2020
Das Meer Chaos Die Meeresoberfläche zerteilte sich sanft und ich tauchte aus dem warmen, klaren Wasser auf in das helle grün-blaue Licht des Tages. Leuchtende Wassertropfen flogen davon und ein stückweit backbord vor mir sah ich das Schiff des Käpt`ns in der sanften Dünung schaukeln. Er selbst lehnte an der Reling und sah mir beim Auftauchen aus der Tiefe des Ozeans zu. War das etwa ein anerkennendes Lächeln, das kurz seinen Mundwinkel kerbte? Neben ihm bemerkte ich eine Gestalt in...
2020 · 30. Juli 2020
Dass dieser fremde Mensch auf meiner Terrasse aufgetaucht war, machte mich nun doch etwas nervös, denn normalerweise lebe ich sehr zurückgezogen. Der einzige Besucher in den letzten Wochen war der Riese gewesen und an den hatte ich mich inzwischen gewöhnt. Im Vergleich zu meinem großwüchsigen Freund, wirkte dieser Besucher fast konventionell, immerhin war er in etwa genauso groß wie ich. Da hörte die Ähnlichkeit aber auch schon auf. Der Fremde trug eine dunkelblaue Seemannsjacke, aus...
2020 · 23. Juli 2020
Ich verreise wirklich nur äußerst ungern. Aus Sicht des Phantastonauten ist der dazu notwendige Aufwand unverhältnismäßig hoch: Wenn man sich alleine schon überlegt, wieviel Reisezeit notwendig ist, um läppische 5000 Kilometer zurückzulegen und dann noch das ganze Kofferpacken, Parkplatzsuche am Flughafen und und und. Wieviel einfacher ist es da für mich, abends im eigenen Bett einzuschlafen, kurz darauf in der Traumwelt – der natürlichen Umgebung des gemeinen Phantastonauten - zu...
2020 · 17. Juli 2020
An dieser Stelle berichte ich für gewöhnlich aus meinem abenteuerlichen Alltag als Phantastonaut, heute möchte ich dem geneigten Leser einmal eine Abwechslung dazu bieten und daher geht es heute um die Frage: Wie verbringt ein Vollzeit-Phantastonaut wie ich seine Freizeit? Nun, meine Lieblingsbeschäftigung in diesen seltenen, ruhigen Stunden ist das Musikhören. Am liebsten Schallplatten. Dabei sitze ich in meinem Lieblingssessel mit Blick auf die Wolkenterrasse und sehe in der Ferne den...

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